Thema Blutkrebs – aktuell wie nie

Alle 35 Sekunden erkrankt ein Mensch auf unserem Planeten an Blutkrebs – allein in Deutschland erhalten jedes Jahr rund 12.000 Menschen die Diagnose Leukämie. Anlass genug, um Blutkrebs wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Genau das will der World Blood Cancer Day am 28. Mai bewirken. Der Tag erinnert mit zahlreichen Aktionen daran, dass Blutkrebs in vielen Fällen heilbar ist – vorausgesetzt es findet sich ein passender Stammzellenspender.

Leukämie kann jeden von uns betreffen. Die heimtückische Erkrankung macht nicht einmal vor Kindern halt. Grund genug, sich im Kampf gegen den Blutkrebs zu engagieren. Denn jeder kann etwas tun.

Der Feind im eigenen Blut

Blutkrebs ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. Sie manifestiert sich in verschiedenen akuten und chronischen Erscheinungsformen, die Mediziner unter dem Oberbegriff Leukämie zusammenfassen. Auslöser der Erkrankung sind Knochenmarkszellen, in denen unser Blut gebildet wird.

Bei Blutkrebs bewirken fehlgeschaltete Knochenzellen eine unkontrollierte Vermehrung entarteter weißer Blutkörperchen (Leukozyten), die sich mit dem Blut auf alle Organe ausbreiten. Die Heilungschancen sind von Faktoren wie dem jeweiligen Blutkrebstyp und Alter des Patienten abhängig und fallen sehr unterschiedlich aus – sie liegen zwischen 40 und 90 Prozent.

 

Krebszelle im Blut
© crevis / Fotolia

Diagnose Leukämie – ein Leben ohne Zukunft?

Was die Diagnose Blutkrebs für Betroffene bedeutet, lässt sich kaum ermessen – besonders wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt, die erst am Anfang ihres Lebens stehen. Immerhin treten rund 10 Prozent aller Leukämiefälle in der Altersgruppe bis zu 15 Jahren auf. Auch wenn die Überlebensrate bei Kindern mit akuter Leukämie wesentlich höher ist als bei Erwachsenen, hinterlässt die Krebserkrankung in Kinderseelen lebenslange Narben.

Mit dem Ausbruch der Krankheit beginnt für Betroffene ein Kampf ums Überleben, der den Erkrankten häufig den Boden unter den Füßen wegzieht. Blutkrebs stellt zunächst jegliche Zukunft infrage. Das wird unweigerlich zur großen seelischen Belastung. Betroffene führen ein Leben zwischen Hoffen und Bangen. Fortschreitende körperliche Schwäche und Gewichtsverlust bestimmen das Leben – der Alltag ist von therapeutischen Maßnahmen wie Bestrahlungen, dauerhafter Medikamenteneinnahme oder Chemotherapie geprägt. Dieser Zustand kann sich bei chronischen Leukämieformen über mehrere Jahre hinziehen.

Hoffnungsschimmer am Horizont – Knochenmarkstransplantation

Viele, bei denen keine Therapie anschlägt, haben einen langen Leidensweg vor sich, der meist mit dem vorzeitigen Tod endet. In diesen Fällen kann nur eine Knochenmarkstransplantation Hoffnung auf Heilung machen. Doch jeder Zehnte an Blutkrebs Erkrankte findet laut DKMS (Deutsche Knochenmarksspenderdatei) hierzulande keinen passenden Spender. Das will die gemeinnützige Organisation, die den Aktionstag ins Leben gerufen hat, ändern. Sie hat sich dem Kampf gegen den Blutkrebs verschrieben und ruft zur Solidarität mit Blutkrebspatienten auf.

Mitmachen und Leben retten

Die DKMS bietet mit vielen Aktionen Gelegenheit, sich im Kampf gegen den Blutkrebs zu engagieren. Die Organisation lädt ein, Hoffnung auf neues Leben zu verschenken und sich mit einer einfachen Speichelprobe als Stammzellenspender zu registrieren.

Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit, Blutkrebspatienten zu unterstützen. Machen Sie Bekannte, Freunde und Familie auf das Thema aufmerksam oder veranstalten Sie eine Registrierungsparty. Helfen Sie mit, ein Problembewusstsein für Leukämie zu schaffen und teilen Sie in den sozialen Medien entsprechende Inhalte. Gerade bei Facebook, Twitter & Co. können Blutkrebspatienten selbst viel dazu beitragen, ihre Erkrankung in den Fokus zu rücken.

Denn mit Betroffenen bekommt Leukämie ein Gesicht – das berührt und rüttelt auf.


von Die Redaktion. 28.05.2018


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