Die Strahlentherapie (Bestrahlung) ist die zweite Säule der Krebstherapie und kann Tumorzellen gezielt abtöten. Sie wird allein oder in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden, z.B. der Operation oder der Chemotherapie eingesetzt.
Die Bestrahlung kann auch nach der Operation angewandt werden, um eventuell verbliebene Krebszellen zu zerstören (adjuvant). Auch Schmerzlinderung kann das Ziel der Bestrahlung sein.
Medizinischer Linearbeschleuniger zur onkologischen Strahlentherapie © Thomas Hecker / Fotolia
Wirkungsweise und Einsatz der Strahlentherapie
Heute kommen bei der Bestrahlung zwei verschiedene Strahlenarten vor
- elektromagnetische Strahlen
- Teilchenstrahlen
Treffen diese auf Zellgewebe, kommt es zu Veränderungen in den Zellen, die zu einer Beeinträchtigung der Funktionen und somit zum Zelltod führen können. Je nach Zelltyp besteht eine unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit. Zellen, die sich im Teilungsprozess befinden, sind besonders anfällig. Unter anderem aus diesem Grund wird die Bestrahlung in viele Sitzungen mit kleinen Strahlendosen aufgeteilt. Dadurch erreicht man möglichst viele Zellen, die sich in der Teilung befinden. Auch die Nebenwirkungen der Bestrahlung sind dadurch weniger stark.
Bei der Strahlentherapie ist es wichtig, durch sorgfältige, heute praktisch immer computerunterstützte Planung das umliegende gesunde Gewebe so gut wie möglich zu schonen. Gesunde Zellen reagieren weniger empfindlich auf die Strahlen als Tumorzellen und können eventuelle Schäden besser reparieren. Durch die Aufteilung der Strahlendosis (Fraktionierung) auf kleine Einzeldosen während mehrerer Wochen erhalten gesunde Zellen immer wieder die Möglichkeit, sich von den Schäden zu erholen.
Die Strahlendosis wird vor Beginn der Therapie genau festgelegt. Durch computerunterstützte Bestrahlungsplanung ist es möglich, das Strahlenfeld genau einzugrenzen, um den Tumor gezielt zu bestrahlen.
Nebenwirkungen der Bestrahlung
Ob Nebenwirkungen bei der Bestrahlung auftreten, hängt u.a. von diesen Faktoren ab:
- Höhe der Strahlendosis
- Größe des Bestrahlungsfeldes bzw. -volumens
- Welches Organ bzw. Körperteil bestrahlt wird
Nicht immer lassen sich Nebenwirkungen bei der Strahlentherapie vermeiden, aber bei vielen Patienten sind sie allenfalls gering ausgeprägt. Man unterscheidet akute Nebenwirkungen, d.h. solche, die bereits während der Bestrahlung auftreten, von Spätreaktionen, die Monate bis Jahre nach der Therapie auftreten können.
Akute Nebenwirkungen sind beispielsweise:
- Übelkeit
- allgemeinem Unwohlsein
- Müdigkeit
- örtliche Hautreaktionen
Später können evtl. Vernarbungen, Pigmentierungen, Gefäßverödungen und Verwachsungen auftreten.
Bestehen Sie auf einer umfangreichen Aufklärung über Wirkung und Nebenwirkungen der Bestrahlung. Informieren Sie Ihren Arzt sofort über jede Veränderung in Ihrem Befinden. Nebenwirkungen bei der Bestrahlung können nicht immer verhindert, müssen aber nicht klaglos ertragen werden.