Spezialisierte Kliniken bieten eine Ganzkörper-Tumor-Untersuchung zur Früherkennung von Krebs an. Verschiedene moderne bildgebende Geräte scannen dabei den gesamten Körper auf krankhafte Zellveränderungen ab. Zum Einsatz kommt insbesondere die Positronenemissionstomografie (PET), auch in Verbindung mit der Computertomografie als PET-CT, sowie die Magnetresonanztomografie.
Kostenübernahme einer Ganzkörper-Tumor-Untersuchung
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die zum Teil erheblichen Kosten für Ganzkörper-Tumor-Untersuchung ohne konkreten Krankheitsverdacht grundsätzlich nicht. Auch private Versicherungen garantieren keine generelle Kostenübernahme für eine Ganzkörper-Tumor-Untersuchung.
Es ist daher angeraten, diese Fragen individuell mit den anbietenden Radiologieärzten und mit der Krankenkasse vorab zu klären. Im Nachhinein ist eine Erstattung durch die Kassen in den meisten Fällen nicht mehr möglich.
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PET-CT im Rahmen einer Ganzkörper-Tumor-Untersuchung
Die PET-CT als derzeit noch experimentelle Methode steht bisher in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht flächendeckend zur Verfügung. Noch seltener wird die PET-UCT angeboten, eine Variante, die die Positronenemissionstomografie mit einer ultraschnellen Computertomografie kombiniert. Der Vorteil besteht gegenüber der PET-CT in einer geringeren Strahlenbelastung, da die CT-Komponente für die Schichtaufnahmen erst im Falle von Auffälligkeiten der Positronenemissionstomografie zum Einsatz kommt, gewissermaßen parallel zugeschaltet wird.
Nutzen einer Ganzkörper-Tumor-Untersuchung
Der Nutzen einer solchen Ganzkörpertumoruntersuchung ist jedoch umstritten. Die bildgebenden Verfahren sind zur Entdeckung aller Krebsarten nicht gleich gut geeignet. Tumoren müssen zudem bereits eine gewisse Größe erreicht haben, um überhaupt erfasst werden zu können. Andererseits können die Ergebnisse der einzelnen Verfahren für einzelne Fragestellungen und ergänzend zu anderen Hinweisen oder Befunden höchst aufschlussreich sein.
Dennoch sind die Methoden der Ganzkörper-Tumor-Untersuchung jeweils nicht ausreichend verlässlich, um eventuell beobachtete Auffälligkeiten eindeutig einer tatsächlichen Krebserkrankung zuschreiben zu können. Stattdessen bergen ihre Ergebnisse die Gefahr, die Patienten entweder in trügerischer Sicherheit zu wiegen, sodass diese bei negativem Befund vielleicht sogar bestehende Beschwerden auf die leichte Schulter nehmen. Oder aber ein durch die Untersuchung geschöpfter Verdacht auf eine Krebserkrankung belastet und verunsichert die Betroffenen unnötig, weil er sich womöglich später als unbegründet herausstellt.
Ob die begrenzte Aussagekraft einer Ganzkörper-Tumor-Untersuchung die zum Teil damit verbundenen hohen Strahlenbelastungen oder erheblichen Kosten rechtfertigt, sollte jeder, der sich ein wirklich „gutes Gefühl“ verschaffen möchte, mit Ärzten seines Vertrauens abwägen.
Autor:
Dr. R. Behrens